Unternehmensführung – Gemeinwohl

8.721 Führungskräfte zur Gemeinwohlorientierung deutscher Unternehmen befragt

Die Gemeinwohlorientierung von Unternehmen steht zunehmend im Interesse der Öffentlichkeit, der Politik und der Gesellschaft, aber auch der Unternehmen selbst. Wie aber der Wertbeitrag eines Unternehmens oder einer Organisation für die deutsche Gesellschaft aussehen oder gar gemessen werden kann, darüber gibt es nur erste Ansätze zu verzeichnen. Die Diskussion hat Tradition, sicher, doch die Perspektiven sind facettenreich. So wird auch die konkrete Ausgestaltung dessen, was als Gemeinwohl gelten könne, in der neueren managementorientierten Gemeinwohl-Diskussion (Public Value) als offen, umfeldabhängig und nicht vorab bestimmbar angenommen.

Doch für Unternehmen gewinnt die Gemeinwohlorientierung an Bedeutung, nur müssen sie ihre Rolle im gesellschaftlichen Umfeld derzeit noch selbst bestimmen und ausgestalten. Einzelne Aspekte wie Nachhaltigkeit oder soziale Verantwortung beeinflussen weniger gesellschaftliche Werte als dass sie sie bedienen. Welchen Wertbeitrag ein Unternehmen für die Gesellschaft über die finanziell-ökonomische Wertschöpfung tatsächlich erbringt oder erbringen kann, liegt im Auge des betrachtenden sozialen Systems.

Methodik und Fragestellung

Durchführungs-Methode der Wahl ist eine Online-Erhebung mit der Zielgruppe Führungskräfte. Dabei werden sog. Panelisten zur Bewertung der Untersuchungsobjekte, hier: Unternehmen in Deutschland, eingeladen. Die Befragten sind nach eigener Aussage mit Führungsverantwortung in ihrem Beruf betraut. Die Befragung erfolgt eigeninitiiert und ohne Einbindung der untersuchten Unternehmen. Jeder Panelist (Führungskraft) erhält eine für ihn überschaubare Auswahl von Unternehmen zur Bewertung. Pro Unternehmen werden mindestens 300 Stimmen eingeholt. Insgesamt wurden 8.721 Führungskräfte befragt.

Um einen gewissen Freiheitsgrad zu gewährleisten und den Begriff „Gemeinwohl“ bewusst sehr weit fassen zu können, wurden in der vorliegenden Untersuchung mögliche Teilaspekte bereits in der Erhebungsphase zu einer einzigen Dimension zusammengefasst, in der konkreten Fragestellung also der „größte gemeinsame Nenner“ gesucht. Entscheidend für die Bewertung ist letztlich aber die Zustimmung der befragten Führungskraft hinsichtlich folgender Aussage:

„Inwieweit stimmen Sie aus eigenen Informationen und Erfahrungen heraus zu, dass die Bemühungen der jeweiligen Unternehmensführung zum Gemeinwohl in Deutschland aufrichtig und wirkungsvoll sind.“

Antwortmöglichkeiten:

  • „trifft voll und ganz zu”
  • „trifft zu”
  • „trifft eher nicht zu”
  • „trifft nicht zu”
  • „kann ich nicht beurteilen”

Auswertung und Auszeichnung

Anhand der Mittelwerte je Unternehmen wird ein Ranking über die bewertungsrelevanten Unternehmen erstellt, die besten 100 Unternehmen werden ausgezeichnet. Der empirische Mittelwert über alle untersuchten Unternehmen liegt bei 2,81, d.h. auch auf der Antwortskala statistisch im Zustimmungsbereich. Alle ausgezeichneten Unternehmen in den Top 100 weisen einen unterdurchschnittlichen, in diesem Fall besseren Wert, weil höhere Zustimmung, auf und werden als WELT-Preisträger für das Gemeinwohl ausgewiesen.

WELT-Preisträger Gemeinwohl

(Ausgezeichnete Unternehmen sind in alphabetischer Reihenfolge gelistet)